Seine belebende und leistungssteigernde Wirkung hat schon so manchen zahmen Kater in ein spitzbübisches Energiebündel verwandelt.
Auch die Äbtissin Hildegard von Bingen war begeistert denn „ Hafer sorge für einen frohen Sinn“.
Botanischer
Name: Avena sativa
Volksnamen: Biwen,
Flöder, Haber
Mythen und Legenden
Schon im 1. Jahrhundert nach Christus wurde der Hafer in der „Materia medica“, der ältesten europäischen Arzneimittellehre, als Mittel gegen Darmleiden
erwähnt. Paracelsus hingegen rühmte den Hafer als ausgezeichnetes Nahrungsmittel. Das fand auch Oskar Bircher Benner. Er erkannte die hervorragende vorbeugende
und heilende Wirkung des Hafers und kreierte sein weltbekanntes Bircher Müsli. Viele kennen es heute noch als feines Zmorge aus Kindertagen.
Ist Hafer nun ein Heilkraut oder Getreide?
Hafer ist beides! Der Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde hat den Hafer 2017 zur Heilpflanze des Jahres gekürt, denn seine
immunregulierende, entzündungshemmende Wirkung wurde in klinischen Studien bestätigt.
Kraftpaket für lethargische Tiere
Hafer hat eine belebende und leistungssteigernde Wirkung, dafür verantwortlich ist ein hormonähnlicher Wirkstoff. Der Hafer galt einst als vorzügliches Nahrungsmittel für Kinder, die im Wachstum sind. Pfarrer Kneipp schrieb dazu: „Wenn ich 50 Kinder mit Haferkost ernähren könnte und sie nach zwei Jahren neben 50 andere stellen würde, die Speisen aus feinem Kunstmehl erhielten, wie verkümmert an Körper- und Geisteskraft würden die letzteren im Vergleich mit den ersteren dastehen!“ Die Widerstandskraft des Hafers ist enorm, er gedeiht selbst auf kargen Böden. Diese starke Widerstandskraft wohnt der ganzen Pflanze inne. Der Vital- und Nährstoffgehalt ist riesig, und Hafer übertrifft damit alle anderen Getreidearten. Für Tiere, die zu Kräften kommen müssen, ist er ein ideales Aufbaumittel. Hafer als Kraftfutter schätzen Pferdehalter seit langem.
Ein Nahrungsmittel wird zum Heilmittel
Das Haferkorn enthält viel hochwertiges Eiweiss, essenzielle Aminosäuren, Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung, viele Mineralstoffe und
Spurenelemente und das Antioxidans Avenanthramid. das arteriosklerotische Ablagerungen (Aterienverkalkung) verhindert. Und: Im Hafer steckt reichlich
Beta-Glucan, das sogar den Blutzuckerspiegel senken kann, so die Aussage der Deutschen Diabetes-Hilfe. Erntet man den Hafer vor der Blüte (ausgereiftes
Korn), also im noch grünen Zustand, so erhält man einen hervorragenden Mineralstoffcocktail, denn der Gehalt an Kalium Magnesium, Calcium, Phosphor,
Eisen, Zink und Kupfer ist um das 4- bis 5Fache höher als im Korn.
Gut zum Abnehmen
Kaum zu glauben, mit Hafer kann man abnehmen. Er ist ideal für Tiere, die zu viel auf den Rippen haben, denn er hat ein hohes Sättigungsgefühl
und dabei kaum Kalorien.
Grossmutters Geheimrezept bei Magen- und Darmerkrankungen
Haferschleim schätzten schon unsere Grossmütter, denn die enthaltenen Schleimstoffe im Hafer legen sich wie ein Schutzmäntelchen um die Magen-
und Darmschleimhaut, sie wirken reizmildernd und hemmen bakterielle Gärungsvorgänge. Im Nu ist die Magen-Darm-Verstimmung mit Grossmutters
Haferschleim verflogen! Multitalent Haferstroh Legt man ein Leintuch, getränkt mit Haferstrohtee, auf entzündliche, juckende Haut, dann
spürt das Tier sofort die beruhigende und juckreizstillende Wirkung. Die Auflage ist wohltuend und heilend bei sehr vielen Hauterkrankungen.
Innerlich getrunken hat der Tee eine beruhigende und aufbauende Wirkung, besonders auch bei Erschöpfungszuständen von Tieren, die aus dem
Tierschutz kommen. Als Haferstroh wird alles bezeichnet, das nach der Blüte übrig bleibt. Der Haferstrohtee ist auch ein altes Hausmittel bei
Husten und Schnupfen.
Grüner Hafer: ein echter Durchputzer
Der grüne Hafer (vor dem Reifen noch grün geernteter Hafer) hingegen reinigt wie mit einem kleinen Bürstchen die Magen- und Darmschleimhaut von
Schlacken, sodass nach einer Kur die Nährstoffe im Futter viel besser aufgenommen werden.
Korn
Beim Hafer handelt es sich um ein Vollkornprodukt, da bei der Flockenherstellung die Randschicht und der Keim weitgehend erhalten bleiben. Der Hafer gilt auch als „Gesundungsfrucht“, da sich viele Getreideschädlinge in ihm nicht vermehren. Das Haferkorn enthält viel hochwertiges Eiweiss, essenzielle Aminosäuren, viele Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung, viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalzium, Kalium, viel Eisen, Phosphor, Magnesium, Mangan, Kupfer, Zink und Selen, viele Vitamine, B1, B2, B6, K, E